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Schon seit einiger Zeit strömen sie in den Arbeitsmarkt und verändern damit die gesamte Geschäftswelt – die Digital Natives. Mit Digitalisierung aufgewachsen sollen sie besonders erfahren sein und besondere Fähigkeiten im Umgang mit digitalen Medien haben. Doch was ist wirklich dran?

Der Begriff „Digital Native“

Lassen Sie uns zunächst in die Theorie schauen. Gemäß DUDEN ist ein Digital Native eine „Person, die mit digitalen (3) Technologien aufgewachsen ist und in ihrer Benutzung geübt ist.“ (Dudenredaktion, 2019)

Erstmals 2001 durch Marc Prensky geprägt, wurde der Begriff bald immer häufiger genutzt. Prensky ging davon aus, dass die digitale Umgebung der Kinder deren kognitiven Fähigkeiten erweitert. Somit seien sie dazu in der Lage, digitale Informationen schneller zu verarbeiten, wodurch eine Kluft zwischen Digital Natives und Digital Immigrants entstünde. Diese konnte jedoch bisher wissenschaftlich nicht belegt werden. (Frieling, 2010, S. 26)

Auch der Unterschied im Umgang mit den Geräten, den Prensky noch sah, sei nicht gegeben, so die Meinung vieler Medienwissenschaftler. So gäbe es viele junge Menschen, die klassische Medien und Kommunikationsformen bevorzugen, wohingegen viele ältere Menschen sehr stark digitale Möglichkeiten verwenden.

Die Art und Weise, wie digitale Medien genutzt werden, hänge von vielen unterschiedlichen Faktoren ab, wie beispielsweise das Alter, Geschlecht, Bildung oder das soziale Umfeld, so die Wissenschaftler. Dabei ist festzustellen, dass bildungsnahe Kinder und Jugendliche wesentlich konstruktiver mit den Medien umgehen, sie hinterfragen und kritisch betrachten, als Gleichaltrige mit geringerem Bildungshintergrund. (Roth-Ebner, 2010, p. 43f) Somit gäbe es keine neue Generation im Sinne des Begriffes. Sie lehnen die Bezeichnung daher gänzlich ab. (Wikipedia, 2019) (Frieling, 2010, S. 31)

Medienkompetenz erwerben

Unabhängig von dieser Diskussion ist jedoch deutlich, dass die heutigen Jugendlichen und jungen Erwachsenen tatsächlich Smartphones und andere digitale Geräte schnell beherrschen. Sie haben häufig eine andere und unbefangene Herangehensweise. Allerdings nutzen sie nur verfügbare Apps und Internetanwendungen. Mit dem Hintergrund der Anwendung und wie sie tatsächlich funktioniert, wie sie programmiert ist, damit beschäftigen sie sich nicht oder nur sehr wenig.

Dabei stellt Medienkompetenz wesentlich mehr dar, als die reine Bedienfertigkeit. (Schröder, 2012) Lehrer und Eltern müssen hier den Kindern ein Vorbild sein und sie unterstützen, zu erkennen, was noch dahinter steckt und welche Verantwortung sie sich und anderen gegenüber mit der Nutzung der Geräte haben. Doch leider ist häufig den Erwachsenen selbst nicht bewusst, welche Gefahren lauern und wie sie die Geräte sinnvoll und sicher nutzen. So wurde beispielsweise den uns bekannten Lehrern das Thema Datenschutz erst mit der neuen EU-Datenschutzgrundverordnung wirklich bewusst.

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Einfluss der digitalen Technologie auf Kognition, Emotion und Verhalten

Junge Menschen verbringen heute sehr viel Zeit online, wobei sie nicht einmal mehr zwischen online und offline unterscheiden. (Palfrey & Gasser, 2008, p. 4) Dies hat Einfluss auf deren Leistungen, Kognition und Emotionen. So belegen Studien, dass Menschen, die hauptsächlich am Computer sitzen und im Internet surfen, langsamer nonverbale Signale des Gesprächspartners wahrnehmen. Sie können Körpersprache, Mimik-Resonanzen (Gesichtsausdrücke) und Nuancen im Tonfall schlechter deuten, als Vergleichspersonen. Ihre Fähigkeit, Empathie zu entwickeln, zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen und nonverbal zu kommunizieren, geht zurück, so Mullen (2012).

Eine weitere, allerdings schon ältere Studie besagt, dass Jugendliche je Stunde vor dem Computer nur 30 Minuten ein reales Gespräch führen. Heute dürfte das Verhältnis noch schlechter ausfallen. Dadurch werden die neuronalen Verknüpfungen nicht genügend genutzt, die zur Verbesserung sozialer Fähigkeiten gebraucht werden, und verkümmern. Mullen (2012) konnte in Umfragen feststellen, dass diese Unfähigkeit sogar in Unternehmen auffällt, vor allem in den Bereichen HR, Beratung oder Vertrieb, in denen Menschenkontakt besonders gefragt ist. Demnach sind junge Menschen häufig nicht in der Lage, dem Kunden oder Mitarbeiter zuzuhören, ihn zu verstehen und Empathie zu entwickeln. (Mullen, 2012)

Neben den negativen Auswirkungen gibt es jedoch auch positive Veränderungen. So führt Mullen (2012) weiter an, dass eine höhere Grundaktivität im Gehirn in den Bereichen des Kurzzeitgedächtnisses festgestellt wurde. Dies ermöglicht eine erhöhte Fähigkeit zum Sortieren komplexer Informationen und zur Integration von Gefühlen und Gedanken. Auch die Fähigkeit des Multitasking verbessert sich.

Medienkompetenz entwickeln

Diese Vorteile müssen im Nutzungsverhalten noch Anwendung finden. Denn in Bezug auf Sicherheit und eigenen Schutz beim Surfen, Chatten und Spielen haben die jungen Menschen nur wenig Kenntnisse und gehen häufig sehr unbesorgt damit um. Feierabend (2010, p. 32) gibt an, dass „von Privacy-Optionen in Communities […] noch zu wenig Gebrauch gemacht [wird], auch stellen Jugendliche immer mehr persönliche Informationen und Bilder online.“ Das können wir bei unseren Kindern ebenfalls beobachten.

Aber auch Lehrer scheinen häufig mit den Gefahren des Internets nicht vertraut zu sein. So lassen sie bedenkenlos Klassenchats einrichten, ohne Kontrolle darüber zu haben. Auch der Umgang mit sozialen Netzwerken, Videoplattformen und dem Internet im Allgemeinen birgt Risiken für Kinder und Jugendliche, die häufig nicht erkannt werden, so unsere Erfahrung.

Es gibt Webseiten und Anwendungen, die nicht für das Kind bestimmt, aber trotzdem sichtbar sind. Kinder mobben sich über soziale Netzwerke. Anwendungen, über die der Klassenchat läuft, sind nach Datenschutzgesetz und den Bestimmungen der Hersteller erst ab 16 Jahren erlaubt, werden aber von der Schule verpflichtend gemacht. Klassenkommunikation läuft über soziale Netzwerke und Instant Messaging, anstatt über Hausaufgabenheft und Elternbriefe.

Neben den Jugendlichen müssen daher vor allem Eltern, Pädagogen, Sozialarbeiter und Erzieher geschult werden, um auf einen verantwortungsvollen und konstruktiven Medienumgang hinwirken zu können. Sie müssen zudem weiter sensibilisiert werden, um generell Datensparsamkeit zu realisieren. (Feierabend, 2010, p. 32) (Roth-Ebner, 2010, p. 44) Auch und gerade heute ist dies äußerst relevant.

Angebote zum Erwerb der Medienkompetenz

Aus diesem Grund hat sich das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) zur Aufgabe gemacht, bei der Entwicklung der Medienkompetenz als eine der zentralen Bildungsaufgaben zu unterstützen. (BMFSFJ, 2017)(Roth-Ebner, 2010, p. 44) Hierfür wurde ein spezielles Programm aufgesetzt. Der Grund: Kinder können durch den Umgang mit den digitalen Medien wichtige Schlüsselkompetenzen für die Teilhabe in unserer Gesellschaft erwerben. Sie sagen:

„Medienkompetenz befähigt Kinder und Jugendliche dazu, Medien ihrem Alter entsprechend selbstbestimmt, verantwortungsbewusst, kritisch und kreativ zu nutzen. Medienkompetenz heißt, Angebote bewerten und die Konsequenzen von Medienkonsum einschätzen zu können.“ (BMFSFJ, 2017)

Um dies zu erreichen, müssen viele Menschen handeln. Neben Politikern, die mit entsprechenden Gesetzen Weichen stellen, haben die jungen Menschen selbst, deren Eltern und Lehrer eine große Verantwortung. Aber auch die Geschäftsführer und Mitarbeiter von Unternehmen müssen auf den Schutz von Kindern und Jugendlichen bei der Nutzung ihrer Angebote hinwirken. (Palfrey & Gasser, 2008, pp. 85, 208)

Um dies zu unterstützen, stellt das BMFSFJ verschiedene Projekte und Initiativen bereit, welche die Medienerziehungskompetenz von Eltern und Fachkräften stärken, altersgerechte Medienangebote für Kinder und Jugendliche unterstützen und den kreativen und eigenverantwortlichen Umgang mit Medien fördern. (BMFSFJ, 2017) Auch die EU hat speziell zum Schutz der Kinder und Jugendlichen im Umgang mit dem Internet das „Safer Internet Programm“ aufgesetzt. In Deutschland gibt es hierfür einige Anlaufstellen bei Kummer und Sorgen, wie z.B. jugendschutz.net und internet-beschwerdestelle.de.

Für Familien und Eltern wurde das Angebot „Schau hin! Was dein Kind mit Medien macht.“ geschaffen. Diese Seite hält viele wissenswerte Informationen bereit. Zum Beispiel wird erklärt, wie verschiedene Smartphones und Tablets sicher eingerichtet werden, was bei dem Kauf eines eigenen Gerätes für das Kind zu beachten ist und wie die Entwicklung der Medienkompetenz unterstützt werden kann. (Projektbüro SCHAU HIN!)

Sicherheit im Internet, Chancen und Gefahren

Und das ist sehr wichtig. Denn ein Bericht von jugendschutz.net zeigt, dass von Betreibern der Social Media-Plattformen zu wenig für die Vorsorge zum Schutz von Kindern und Jugendlichen unternommen wird. So wird zwar ein Mindestalter festgelegt, dieses jedoch nicht überprüft. Dadurch surfen und chatten viele Kinder – häufig ohne Wissen der Eltern – mit gefälschtem Geburtsdatum. Zudem werden keine für Kinder sicheren Dienste angeboten oder eine für Jugendliche sichere Vorkonfiguration vorgenommen. Auch auf Beschwerden wird zu spät reagiert. Jugendschutz.net fordert daher Regelungen, um Betreiber zu Safety by Design zu verpflichten. (jugendschutz.net, 2018)

Medienkompetenz bedeutet somit, kritisch zu sein, Chancen der Digitalisierung zu erkennen und zu nutzen, Gefahren hingegen zu kennen und angemessen entgegenzuwirken. Denn Chancen gibt es viele. So ist es den Menschen heute wesentlich leichter möglich, Einfluss zu nehmen, Meinungen zu äußern, gesellschaftliche Alternativen aufzubauen und für Vielfalt im demokratischen Diskurs zu sorgen. Gerade die junge Generation verfügt hierfür über die notwendigen Fähigkeiten, die Gesellschaft voranzubringen. Sie leben eine Kultur der Interaktivität und Kommunikation. (Palfrey & Gasser, 2008, pp. 5, 8, 154f)(Gorr & Bauer, 2019, p. VIIf)(Tapscott, 1998, pp. 78ff, 88)

Gleichzeitig wird der Mensch durch die Technologie zum passiven Konsumenten. Denn Systeme entscheiden, leiten her, schlussfolgern oder filtern anhand vorhandener Daten. (Gorr & Bauer, 2019, p. VIIf) Sogenannte Filterblasen können entstehen, durch welche nur noch Themen und Beiträge angezeigt werden, die zum bisherigen Surfverhalten passen. Gegenmeinungen und Argumente können unter Umständen gänzlich verschwinden. (Schmidt, 2019, p. 46ff)(Palfrey & Gasser, 2008, p. 239)

Datenschutz und Sicherheit

Darüber hinaus bewirkt die Digitalisierung, dass Individualität eingebüßt wird. Menschen werden transparenter, das Erstellen komplexer Profile wird möglich. (Gorr & Bauer, 2019, p. VIIf) Welche Folgen das haben kann, führte 1998 der Film „Der Staatsfeind Nr. 1“ eindrucksvoll vor Augen. Auch „The Circle“ zeigt auf beeindruckende Weise, welche möglichen Auswirkungen Digitalisierung haben kann und welche Gefahren lauern, wenn nicht auf Datensparsamkeit geachtet wird. (Otto, 2019) Schauen Sie dazu auch unser Video an.

Doch ist die fehlende Sensibilität für Datenschutz kein Phänomen der jungen Leute. Ganguin & Meister (2012, p. 12) erklären, dass  bisher alle Altersgruppen naiv mit persönlichen Daten umgehen. Palfrey & Gasser (2008, p. 85) konnten sogar feststellen, dass häufig gerade die jungen Menschen informierter und geschickter im Umgang mit ihrer digitalen Privatsphäre sind, als Eltern und Lehrer.

Aber nicht nur die Veröffentlichung eigener Informationen, auch die Informationssuche birgt Gefahren. Im Internet kann jeder, der sich daran beteiligt, Inhalte erstellen und veröffentlichen. Dadurch kann es zu beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlinformationen, aber auch zu Gewalt und Hassverbreitung kommen.

Bei der Suche nach Informationen muss daher kritisch mit diesen umgegangen werden, um gute von schlechten Inhalten zu unterscheiden. Dabei sind gerade die jungen Menschen aufgrund der fehlenden Erfahrung, geringeren Aufmerksamkeitsspanne und biologischen und moralischen Entwicklung hilfloser den Gefahren ausgesetzt, weshalb es wichtig ist, als Eltern und Pädagogen ein Bewusstsein dafür zu schaffen. (Palfrey & Gasser, 2008, pp. 198, 201f)(Tapscott, 1998, p. 75)

Laut Schmidt (2019, p. 47f) sollten daher folgende Kompetenzen entwickelt werden, um den genannten Gefahren entgegen zu wirken:

  • „Sich in den vernetzten Öffentlichkeiten des Internet orientieren zu können.
  • Die Funktionsweise der „Informations-Intermediäre“ kritisch beurteilen zu können.
  • Die Qualität von Informationen einschätzen zu können.
  • Situationsgerecht kommunizieren und zu Wissensbeständen beitragen zu können.“

Um dies zu erreichen, müssen Lehrkräfte selbst medienkompetent sein (Schmidt, 2019, p. 55)

Vernetzung und Sucht

Doch das menschliche Grundbedürfnis, sich zu vernetzen und auszutauschen, macht gerade das so schwierig. Mittels der neuen Technologien ist es möglich, sich ständig mit anderen in Verbindung zu setzen, nie alleine zu sein. Weltweit kann sich jeder Mensch mit anderen verbinden. (Otto, 2019, p. 11f)

Dabei vereint gerade die jungen Leute die Art und Weise des Umgangs mit der neuen Technik, die für sie nicht mehr wegzudenken ist, gerade in Bezug auf Vernetzung und Informationssuche. Sie machen viele Dinge gleichzeitig (Multitasking), haben ihre eigene Art, sich auszudrücken und digital Kontakt zu halten. (Palfrey & Gasser, 2008, p. 5)

Dies führt dazu, dass eine Sucht entstehen kann, da Mensch und Technik regelrecht miteinander verschmelzen. Jedes Like wird gezählt, führt zu guten Gefühlen. Gleichzeitig entstehen schlechte Gefühle, wenn diese ausbleiben oder sogar Dislikes vergeben werden. Immer mehr wird gepostet und digital mit Freunden, aber auch mit im realen Leben unbekannten Personen ausgetauscht und gechattet.  (Palfrey & Gasser, 2008, p. 5)

Insbesondere Online-Spiele bergen ein erhebliches Suchtpotential, wie aktuell eine Studie der DAK herausgefunden hat. Danach seien mehr als 500.000 Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren gefährdet, spielsüchtig zu werden. (Gieselmann, 2019) Computerspielsucht wurde 2018 daher von der WHO als Krankheitsbild in den ICD-11 Index aufgenommen. (Kannenberg, 2018)

Der Sucht begegnen mit Digital Detox und Verantwortung

Um aus diesem Teufelskreis herauszukommen, soll bewusst auf die Nutzung von digitalen Geräten verzichtet werden bzw. diese nur zu festgelegten, eingeschränkten Zeiten erfolgen. Aus diesem Gedanken heraus hat sich deshalb eine neue Bewegung entwickelt: Digital Detox. Das bedeutet, dass alle elektronischen Geräte für mehrere Stunden (mindestens 24) oder Tage vollkommen abgeschaltet werden. (Otto, 2019, p. 29)

Der positive Effekt davon ist, wieder aufzuschauen und die Umwelt wahrzunehmen. Dadurch steigert sich die Kreativität und Gedächtnisleistung. Menschen treten wieder in direkten Kontakt zueinander, nehmen sich wahr und spüren sich. Auch Schlaflosigkeit kann vermieden werden, denn das leuchtende Licht der Geräte bewirkt die Unterdrückung von Melatonin, ein Hormon, das für guten Schlaf notwendig ist. (Otto, 2019, p. 30f)

Aber auch ohne Digital Detox ist ein normaler und gesunder Umgang mit digitalen Medien möglich. Neben Eltern und Pädagogen, die für die gute Entwicklung der Medienkompetenz sorgen sollen, tragen Unternehmen eine große Verantwortung. Sie stellen Angebote für Kinder und Jugendliche zur Verfügung, um sich auszutauschen und kreativ zu sein. Damit tragen sie entscheidend zur Prägung der Gewohnheiten und Verhaltensweisen bei.

Sind diese Menschen erwachsen, werden sie selbst Mitarbeiter der Unternehmen. Wie sollen diese dann arbeiten? Welche Kompetenzen sollen sie mitbringen? Wie können sie das Unternehmen voranbringen und vielleicht sogar zu dessen Transformation beitragen? Diese Fragen klären wir im nächsten Blogbeitrag zur Einstimmung auf den erwicon 2019.

Fazit

Die neue junge Generation, die mit digitaler Technik aufwächst und für die es demzufolge normal ist, diese zu nutzen, hat einige Chancen. Sie können aktiv das Leben gestalten und sogar die Gesellschaft enorm beeinflussen. Gleichzeitig bergen die Möglichkeiten des Internets und der Anwendung einige Gefahren. Um diese zu reduzieren, muss eine Medienkompetenz erworben werden, die es u.a. ermöglicht, gute von schlechten Inhalten zu trennen, respektvoll miteinander zu kommunizieren und Geräte sicher zu nutzen.

Gleichzeitig ist heutzutage zu erkennen, dass sich die „Digital Natives“ in zwei Generationen unterteilen lassen. Die ersten Kinder, die mit der neuen Technologie aufgewachsen sind, konnten noch nicht die vollen Vorteile nutzen. Ihre Eltern und Pädagogen hatten selbst keinerlei Erfahrungen und entsprechend fehlende Medienkompetenzen. Sie konnten somit selbst kein Vorbild sein, sondern haben getestet und mittels der Methode „try & error“ gelernt.

Zudem waren einige der wichtigen Bezugspersonen überzeugt, dass die folgende Generation nicht mehr selbst denken können müsste, da dies alles die Computer übernehmen würden. Rechnen und Rechtschreibung führt der Rechner durch, Wissen ist jederzeit im Internet verfügbar und muss nicht mehr gelernt werden, so deren Meinung. Dies spiegelt sich im Verhalten der Jugendlichen und jungen Erwachsenen wider, die häufig eine sehr passive Rolle einnehmen.

Mit fortschreitender Erfahrung wurde erkannt, dass dieses Denken falsch war. Der Computer unterstützt zwar bei den Tätigkeiten, übernimmt jedoch keineswegs das Rechnen und Schreiben. Auch Wissen zu erlangen, ist und bleibt äußerst wichtig. Diese Erkenntnisse führten zu wachsenden Angeboten für die Entwicklung der notwendigen Medienkompetenz. Damit gerüstet wird die zweite Generation nun wieder eine aktive Rolle übernehmen. Sie sind kreativ und können die Vorteile der digitalen Welt positiv nutzen.

Diese Generation wird die Arbeitswelt nochmal mehr aufrütteln und verändern. Wie dies aussehen kann und weshalb dieser Wandel so wichtig ist, erfahren Sie im nächsten Blogartikel.


Meine Meinung dazu

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Verweise

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